Schloss Schackenborg bietet nicht nur die Geschichte von einem Prinzenpaar, das vom Volk geliebt wird, sondern auch die von elf Generationen eines Adelsgeschlechts und vom berühmtesten Goldfund Dänemarks. Es ist die Geschichte von einem Schloss, das auf der Grenze zwischen verschiedenen Ländern und Landschaften liegt und eine Bedeutung hat, die sich über das gesamte Reich erstreckt.
Fruchtbares Ackerland und eine strategische Lage haben seit alten Zeiten die Umgebung von Schackenborg attraktiv und reich gemacht. Niemand weiß mit Sicherheit, wer sich wann als erster in dieser Umgebung niedergelassen hat, doch die Umgebung ist höchstwahrscheinlich seit vor- und frühgeschichtlichen Zeiten besiedelt.
Nur wenige Kilometer von Schackenborg entfernt wurde der reichste und aufsehenerregendste Goldfund Dänemarks gemacht, als in einem Abstand von 100 Jahren zwei schöne, äußerst kunstfertig verzierte Goldhörner aus dem 5. Jahrhundert gefunden wurden. Sie geben ein Zeugnis von einem Gebiet ab, das bereits in der germanischen Eisenzeit fruchtbar und wohlhabend war.
Bevor Dänemark im 10. Jahrhundert christianisiert wurde, hat sich an der Stelle, an der sich heute Schackenborg befindet, vermutlich ein großer Gutshof befunden. Viel deutet zudem darauf hin, dass sich hier um 1050, also im frühesten Mittelalter, eine Festungsanlage befand. Während die früheste Geschichte der Ländereien von Schackenborg aber weitgehend ungesichert ist, wird die Geschichte im 13. Jahrhundert weitaus konkreter. 1234 wird die Burg Møgeltønderhus erstmals in schriftlichen historischen Quellen erwähnt. Møgeltønderhus ist die Burg, die Hans Schack über 400 Jahre später von König Frederik III. übertragen bekam und an deren Stelle er Schackenborg errichten ließ.
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Die Burg Møgeltønderhus war eine der Bastionen der dänischen Krone und der Kirche in den Kämpfen mit den Grafen von Holstein, die in regelmäßigen Abständen aufloderten. Um die Interessen des Bistums und der Krone zu sichern, wurde Møgeltønderhus mit den dazugehörigen Ländereien und Gütern um 1400 ins Königreich Dänemark als so genannte Enklave einverleibt. Das waren Gebiete, die sich im schleswigschen Teil im Süden Jütlands befanden, aber vom Herzogtum administrativ abgetrennt und der königlich dänischen Gesetzgebung unterstellt waren.
Die Kämpfe mit den Grafen von Holstein trafen Møgeltønderhus schwer und die Burg wurde mindestens drei Mal zerstört – 1265, 1285 und 1434. 1434 war sie so stark beschädigt, dass der Bischof von Ribe die Burg mehr oder weniger auf den Grundmauern neu errichten ließ. Dies erforderte viele Mittel und Arbeitskräfte und die Bauern in der Umgebung mussten für beides herhalten.
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Wir wissen nicht genau, wie die mittelalterliche Burg Møgeltønderhus ausgesehen hat, und ihr Erscheinungsbild hat sich durch die vielen Um- und Neubauten auch verändert – aber wir wissen, dass Møgeltønderhus eine echte Mittelalterburg mit Türmen, Verließen und Frauenzimmern war. Außerdem war sie von einem großen Wallgraben umgeben.
Von der ursprünglichen Burg sind nur sehr wenige mittelalterliche Überreste erhalten. Deshalb sind immer noch viele Fragen offen. Wenn es zum Beispiel auf dem heutigen inneren Schlosshof von Schackenborg schneit und der Schnee schnell wegschmilzt, gibt es eine Fläche von etwa zwölf mal zwölf Meter, auf der der Schnee etwas länger liegen bleibt. Hier befindet sich also etwas unter der Erdoberfläche, das verhindert, dass der Schnee schnell wegtaut. Dabei könnte es sich vielleicht um das Fundament des großen Turms der Burg Møgeltønderhus handeln. Die Antwort liegt wie viele weitere unter dem Kopfsteinpflaster von Schackenborg verborgen.
In den folgenden etwa 125 Jahren hatte die Burg wechselnde königliche Lehnsherren und adlige Besitzer. Die geografische Ausdehnung wuchs. Die Qualität der Lehnsherren und Eigentümer war indes recht unterschiedlich. So war Detlef Ahlefeldt einfallsreich und fleißig. Er leitete eine größere Renovierung von Møgeltønderhus ein und ließ zudem unter anderem in Højer und Rudbøl Deiche errichten. Ihm ist es somit zu verdanken, dass die Eindeichung des südjütländischen Marschgebietes begann. Zugleich lag es ihm sehr am Herzen, die Bauern nicht mit Arbeiten zu überlasten.
Ganz anders sah es mit Bendix Rantzau aus, der als Lehnsherr begann und später Eigentümer der Burg wurde, die er vom König erwarb. In seiner Zeit auf der Burg von 1573 bis 1599 war das Leben für die Bauern sehr hart. Die Menge der geforderten Frondienste und Landsteuern wurde massiv erhöht und Bendix Rantzau wählte gern handfeste Methoden, um widerständige Bauern zur Raison zu bringen. Er bekam daher nicht zu Unrecht den Ruf als Bauernschinder und die Bauern beklagten sich deshalb mehrfach beim König. Die Schinderei hörte erst auf, nachdem Christian IV. das Lehen 1599 für 70.000 Reichstaler von Bendix Rantzau zurückkaufte. Damit kehrte Møgeltønderhus in den Besitz des Throns und von einer Reihe von vom König bestimmten Lehnsherren zurück. Und so blieb es bis 1661, als neue dramatische Ereignisse in der dänischen Geschichte dazu führten, dass ein Kriegsheld auf die Burg Møgeltønderhus kam und sie in das Schloss Schackenborg verwandelte.
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Schloss Schackenborg wurde 1664 auf den Fundamenten der alten Burg Møgeltønderhus errichtet, nachdem der Lehnsgraf und Reichsfeldherr Hans Schack die Burg von König Frederik III. übertragen bekam.
Hans Schack wurde 1609 in ein norddeutsches Adelsgeschlecht geboren und begann bereits als 13-Jähriger seine militärische Laufbahn. Im Laufe seiner Karriere gewann er großen Respekt und den Ruf, ein fähiger Feldherr und nicht zuletzt ein Fachmann für Festungsanlagen zu sein. Hans Schacks militärisch-strategische Fähigkeiten führten dazu, dass er in schwedischem, deutschem und französischem Kriegsdienst stand. Er bekam eine herausragende Stellung im dänischen Heer und wurde damit auch eine loyale Stütze für den dänischen König. Und dieser belohnte ihn dafür mit wichtigen Posten, Orden und nicht zuletzt auch mehreren Besitzungen, darunter dem Lehen Møgeltønder. Schack wurde zum Feldmarschall ernannt und war im ganzen Land sehr beliebt. Schließlich zählte er zu den mächtigsten Männern im Reich. 1663 erhielt Hans Schack mit dem Elefantenorden den wichtigsten Orden Dänemarks und 1671 wurde er zum Grafen ernannt und trat damit in den dänischen Adel ein.
Nach den Schwedenkriegen war Møgeltønderhus nahezu eine Ruine. Schack ließ daher die meisten der alten Gebäude abreißen und begann auf den Fundamenten der alten Burg mit dem Bau eines Schlosses. Eines der Gebäude, die erhalten blieben, war das Frauenhaus, das heute den südlichen Seitenflügel des Schlosses bildet. Hans Schack entschied zudem, das Torhaus und auch den Wallgraben zu erhalten, was wahrscheinlich auf seine großen Kenntnisse über Festungsanlagen zurückzuführen ist. Hans Schack errichtete Schackenborg als dreiflügeliges Schloss in barocken Formen, der damals vorherrschenden Stilrichtung. Ursprünglich war das Schloss aus rotem Backstein errichtet worden und erst in den 1750er-Jahren erhielt Schackenborg sein heutiges Aussehen mit weiß verputzten Mauern.
Hans Schack und seine Frau Anna Blome zogen 1668 ins Schloss, und 1671, als Hans Schack zum Lehnsgraf ernannt wurde, erhielt Schackenborg seinen neuen Namen. Das Paar bekam sieben Kinder, von denen es aber fünf verlor.
Die Ländereien von Schackenborg waren äußerst weit verteilt, so dass Hans Schack sie durch neue Aufkäufe zusammenführte. So erwarb er zum Beispiel 1661 das alte Bischofsgut bei Ballum und 1664 das Schloss Gram. Außerdem besaß er Güter und Ländereien an vielen anderen Orten in Dänemark.
Im Schatten von Schloss Schackenborg liegt das beeindruckende Gebäude Slotfeltladen (Schlossfeldscheune). Die große Scheune gehört zum Schloss und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel, da sie auch für Ausstellungen genutzt wird. Die Besucher können auch einen kurzen Film über die Renovierung der Scheune, Schackenborg und die Goldhornfunde sehen.
Slotfeltladen wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet, als Schackenborg einer der größten Landwirtschaftsbetriebe Dänemarks war. Die große Scheune wurde unter anderem für Stroh verwendet und war bis 2008 in Benutzung.
Die Scheune ist nach denselben Prinzipien wie eine Basilika gebaut, weil die Größe eine besondere Bautechnik erforderte. Da man zur Bauzeit Mitte des 19. Jahrhunderts noch kein Schichtholz kannte, verwendete man stattdessen Bohlenbinder, also miteinander verschraubte Bohlen. Auf diese Weise konnte man größere Dächer und Kuppeln konstruieren. Die Technik stammte aus Italien, wo sie zur Konstruktion von zahlreichen berühmten Basilikas und anderen Bauwerken verwendet wurde. Nur wenige Bauwerke in Dänemark sind wie die Scheune Slotfeldladen mit Bohlenbindern gebaut worden, darunter die Kuppel der Schlosskirche Christiansborg in Kopenhagen. Slotfeltladen ist zudem die größte Scheune mit Reetdach in Dänemark.
Die grundlegende Renovierung der Scheune wurde von Realdania und ECCO finanziert. Dies war ein riesiges Projekt, das sich über zwei Jahre erstreckte und neun Millionen DKK kostete. Realdania finanzierte zudem eine größere Reparatur an der Scheune in Folge des Sturms von 2013.
Slotfeltladen ist an ausgewählten Tagen für die Öffentlichkeit zugänglich.
Achten Sie darauf, dass das Gebäude für Konzerte oder andere kulturelle Veranstaltungen besetzt sein kann.
Als das junge Mädchen Kirstine Svendsdatter am 27. Juni 1639 auf ihrem Weg nach Møgeltønder in unmittelbarer Nähe von Schloss Schackenborg ein altes Jägerhorn fand, ahnte sie nicht, dass sie den größten Goldfund der dänischen Geschichte in Händen hielt.
95 Jahre später, am 21. April 1734, fand der Bauer Erik Lassen in demselben Gelände das zweite Goldhorn. Die Hörner stammen aus der germanischen Eisenzeit im 5. Jahrhundert und waren beide schön und kunstfertig mit Motiven von Menschen, Tieren und Fantasiewesen verziert.
Die große Menge Gold wurde zu einer großen Versuchung für den armen Goldschmied und Uhrmacher Niels Heidenreich. Am 6. Mai 1802 stahl er die Hörner aus der königlichen Kunstkammer. Es gelang ihm, sie umzuschmelzen, bevor er im Jahr darauf entdeckt und festgenommen wurde.
Die Goldhörner wurden mehrfach kopiert und die erste Kopie aus dem 19. Jahrhundert wurde 2007 gestohlen, als sie vom Nationalmuseum in Kopenhagen an das Erlebniszentrum Kongernes Jelling in Jelling verliehen wurde. Die Diebe glaubten, dass die Hörner aus echtem Gold und nicht nur aus vergoldetem Silber waren.
Die Hörner wurden wiedergefunden und sind heute im Nationalmuseum ausgestellt.
Im roten Saal, einem der beeindruckendsten Räume auf Schloss Schackenborg, hängt ein Gemälde von Prinz Joachim zusammen mit einer Reproduktion der Goldhörner.
Diese Reproduktion befindet im schönen Wintersaal auf dem Schloss, den Sie bei einer Führung durch das Schloss besichtigen können.
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Schloss Schackenborg liegt im idyllischen Dorf Mögeltønder nur wenige Kilometer entfernt von der deutsch-dänischen Grenze.
Verbinden Sie einen Besuch auf Schackenborg mit anderen schönen Erlebnissen in Sønderjylland/Nordschleswig. Besuchen Sie z. B. die Tonderner Marsch, Ausstellungen von Museum Sønderjylland oder spazieren Sie durch die gemütliche Slotsgade und atmen sie die besondere Atmosphäre in Sønderjylland ein.
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